Borrelien – Lyme Borreliose

 

Die Borreliose, auch als Lyme-Krankheit bekannt, wird hauptsächlich durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht und durch Zeckenbisse und andere Vektoren* wie Stechmücken, Flöhe, Läuse, Fliegen übertragen.

Sie kann zu Autoimmunerkrankungen und schwerwiegenderen neurologischen, kardialen und muskuloskelettalen Problemen führen, selbst wenn sie zunächst mit Antibiotika behandelt wird.

Unbehandelte/falsch behandelte Lyme-Borreliose kann sich auf Organe ausbreiten und zu systemischen Entzündungen und zu Folgeerkrankungen anderer Krankheiten führen.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Lyme-Borreliose oft mit anderen chronischen Erkrankungen einhergeht (z.B. Schimmeltoxizität).

Als grosser «Nachahmer» kann die Borreliose andere Infektionen, neurologische Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen imitieren. Sie ist somit schwer fassbar. Die Diagnose wird durch die vielfältigen und unspezifischen Symptome erschwert.

Die Borrelien können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und psychiatrische Symptome verursachen.

Die Symptome reichen von einer leichten grippeähnlichen Erkrankung bis hin zu schweren Langzeitkomplikationen, die mehrere Körpersysteme betreffen, darunter das Nervensystem, die Gelenke und das Herz. Durch die Fähigkeit der Borrelien die Blut-Hirnschranke zu überwinden, können Borrelien psychiatrische Symptome verursachen. Die Symptome können plötzlich auftreten oder sich langsam entwickeln.

Es gibt immer mehr Beweise für Borrelien und auch Bartonellen bei Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) und Pediatric Acute-onset Neuropsychiatric Syndrome (PANS).

Der charakteristische Hautausschlag EM (Erythema migrans – Wanderröte) ist eine klare Diagnose für die Borreliose. Aber nur etwa 50 % entwickeln ihn.

Die Übertragung kann innerhalb von weniger als 16h erfolgen.

Stadien der Borreliose
Stadium 1: früh lokal

  • Grippeähnliche Symptome mit oder ohne Wanderröte (kreisförmiger Hautausschlag) -> EM (Erythema migrans) Rash

Stadium 2:  früh verbreitet

  • Karditis (Entzündung des Herzgewebes)
  • Lymphozytom (umschriebene Schwellung und Verfärbung von Hautpartien
  • Ausbreitung des Hautauschlags auf andere Körperteile
  • Neuroborreliose (Ausbreitung auf das Nervensystem – Probleme mit dem Nervensystem)
  • Gelenksteifheit, Gelenkschmerzen
  • Gesichtslähmung: Unfähigkeit die Augenbrauen zu runzeln, herabhängendes Augenlied, Unfähigkeit die Augen zu schliessen, Unfähigkeit die Wangen aufzublasen, herabhängende Mundwinkel, trockener Mund

Stadium 3: Spätstadium (chronische Lyme-Borreliose)

  • Anhaltende Symptome
  • Wenn die Lyme-Borreliose nicht oder nicht richtig behandelt wird, kann sie sich auf das Herz, die Gelenke und das Nervensystem ausbreiten.
  • Entzündliche Oligoarthritis (entzündete und geschwollene Gelenke) – schmerzhafte und sich verschlechternde Gelenke

Symptome
Die Symptome sind sehr vielfältig und ähneln denen von anderen Erkrankungen:

  • Kopfschmerzen (von leicht bis schwer).
  • Kognitive Defizite (Gehirnnebel, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme,
    und Verwirrung).
  • Stimmungsschwankungen (wie Depressionen und Angstzustände).
  • Schlafstörungen (Schwierigkeiten beim Einschlafen und Durchschlafen).
  • Erythema Migrans (EM)-Ausschlag (nicht in allen Fällen und nur bei Borreliose -> zählt nicht für Co-Infektionen)
  • Grippeähnliche Symptome (Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit, Muskel-/Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen im Anfangsstadium).
  • Gelenkschmerzen und -schwellungen (insbesondere in größeren Gelenken wie den Knien).
  • Neurologische Symptome (Taubheit, Gesichtslähmung, Wahrnehmungsstörungen).
  • Herzprobleme selten (unregelmäßiger Herzschlag (Lyme-Karditis), Herzklopfen, schneller Puls (Tachykardie).
  • Schwindel.
  • Intermittierende Hörprobleme/Klingeln/Summen/Brummen.
  • Augenentzündung (Rötung und Augenbeschwerden), zeitweise verschwommenes/doppeltes Sehen.
  • Müdigkeit (tiefgreifend und anhaltend).
  • Muskelschwäche (verminderter Muskeltonus).
  • Histaminintoleranz und Mastzellaktivierung.

Wirkmechanismus
Die Borrelien überfallen da Immunsystem und bringen es dazu, für sich zu arbeiten, anstatt für uns, sowohl in der akuten als auch in der chronischen Infektionsphase.**

Lipoproteine auf der Oberfläche der Bakterien erleichtern die Interaktion der Bakterien mit dem Wirt und tragen dazu bei, die Immunantwort zu umgehen. Sie regulieren diese Oberflächenproteine durch Antigenvariationen, wodurch sie der Erkennung und dem Angriff des Immunsystems des Wirtes entgehen.

Die im Speichel der Zecken vorhandenen Enzyme, dienen als Katalysator, um in den Körper einzudringen und sich zu verbreiten, indem sie das Bindegewebe zersetzen und das Terrain im Körper ändern.

Um die Ausbreitung der Infektion zu stoppen, müssen wir diesen Prozess verstehen und bei jeder Manipulation des biochemischen Weges eingreifen.

Weitere Möglichkeiten, wie sie das Immunsystem umgehen:

  • Pleomorphe Formen – Veränderung der Morphologie je nach Umgebung
  • Spirochäten, runde Körper, etc.
  • Biofilme
  • Verstecken sich intrazellulär
  • Wühlen sich in fibrozytäre Zellen ein
  • Kann in Makrophagen und nicht phagozytierende Zellen eindringen
  • Fibroblasten, Endothelzellen, neuronale und neurogliale Zellen
  • Infiltrieren Lymphknoten und lassen Keimzentren kollabieren
  • Verhindern die Produktion von Gedächtniszellen und den Wechsel von Antikörpern
  • Unterbrechen die B-Zell-Reifung
  • Beeinträchtigen die Produktion von Antikörpern mit hoher Affinität und die anhaltende Immunreaktion
  • Etc.

Was passiert im Körper
Spirochäten heften sich an die Wände von Blutgefässen und lassen Enzyme frei, die es ihnen erlauben in die extrazelluläre Matrix (ECM) einzudringen.

Diese Chemikalien im Speichel hemmen das Immunsystem. Je länger die Zecke haftet und sich nähren kann, desto mehr Speichel gelangt in den Blutstrom, und kann das Immunsystem noch mehr durcheinander bringen.

Die Enzyme bauen das Kollagen und die ECM ab, was den Borrelien hilft sich zu ernähren, zu vermehren und zu verbreiten:

  • Hyaluronidasen: bauen Hyaluronsäure im Bindegewebe, im Epithelgewebe und Nervengewebe ab
  • Aggrecanasen: bauen Aggrecan in Gelenkknorpeln ab
  • MMPS: Martix Metalloproteine oder Collagenasen

Eine Kaskade von Zytokinen wird durch die Infektion aktiviert, was zu weiteren Entzündungen führt:

  • Flagellin, NF-kB, MAPS, IL-6, IL-8, IL1B, TNF-a, INF-a, IDO, QUIN
  • Galektin-3: Ein weiterer Entzündungsfaktor, der durch die Infektion aktiviert wird (eigentlich zur Bekämpfung der Infektion), zu chronischen Symptomen beiträgt und die Zytokinkaskade aufrecht erhält, wenn es chronisch wird. Es ist ein kohlenhydratbindendes Protein, das von verschiedenen Arten von Immunzellen produziert wird, die jeweils unterschiedliche Funktionen im Immunsystem haben.

Diese Entzündungen führen dazu dass Gewebe kontinuierlich abgebaut wird und die Spirochäten sich ernähren können. Die Zytokine bleiben während der chronischen Phase aktiv.

Während der frühen Infektion ist die TH1-Antwort überwiegen, treibt Entzündungsreaktionen an und rekrutiert Immunzellen an den Infektionsort. Dies ist entscheidend für die Eindämmung der Ausbreitung der Spirochäten. Diese Reaktion ist durch die Aktivierung von Makrophagen und zytotoxischen T-Zellen gekennzeichnet, die zusammenarbeiten, um die Infektion zu beseitigen und die Ausbreitung der Spirochäten zu kontrollieren.

Bei chronischer oder persistierender Lyme-Borreliose ist die TH2-Antwort dominierend, was zu einer Immunsuppression und einer beeinträchtigten Erregerbeseitigung führt. Eine übermäßige TH2-Aktivität kann zur Entwicklung von chronischer Lyme-Borreliose beitragen.

Ein gestörtes TH1/TH2-Gleichgewicht bei Lyme-Borreliose  kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, einschließlich der Fähigkeit von B. burgdorferi, sich der Immunerkennung zu entziehen, die T-Zellen zu erschöpfen und die Zytokin-Signalwege zu manipulieren, was zur Immunumgehung und chronischen Infektion beiträgt.

Wie wird Borreliose chronisch?
Ohne:

  • Ein bekannter Zeckenbiss
  • Eine nachweisbare Wanderröte
  • Andere Übertragungsmöglichkeiten, die einem bewusst sind
  • Ein Arzt, der sich mit der Problematik von Lyme-Borreliose und Co-Infektionen auskennt
  • Ein 2-stufiger positiver Befund
  • Durchführung einer klinischen Diagnose mit oder ohne Bestätigung durch einen Test
  • Anwendung des richtigen Antibiotikaregimes in der Akuten Phase (können auch «pflanzliche Antibiotika» sein)
  • Biofilmeinbezug

Diagnose
Die Diagnose ist aufgrund unspezifischer Symptome schwierig. Tests auf Borreliose und Co-Infektionen sind kompliziert und können in akuten Fällen zu falsch-negativen Ergebnissen führen, die eine Fehldiagnose verursachen und die Krankheit chronisch werden lassen, wenn zu früh getestet wird.

Es dauert Wochen bis IgM-Antikörper und 1 Monat und mehr für die IgG-Antikörper.

Viele testen nicht auf andere Stämme von Borrelien (gibt noch weitere 18 Stämme die, die Lyme-Borreliose verursachen können).

Eine schlechte Immunreaktion (Mangel an Antikörpern) kann ein falsch negatives Ergebnis verursachen.

Tests Vernachlässigen Co-Infektionen, die fast dieselben Symptome verursachen können.

Zweistufiges Standart-Bluttestverfahren:

  • ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay) oder EliSpot (Enzyme-linked Immuno Spot Assay) zum Nachweis von Antikörpern (IgM/IgG) -> Immunreaktion auf Borrelien
  • Western Blot/Immunoblot zur Bestätigung der ersten Diagnose wenn ELISA positiv oder eindeutig ist.
  • Für eine positive Diagnose braucht es beide Tests positiv

Weitere Möglichkeiten:

  • LTT (Leukozytentransformationstest) für Borrelien zum Nachweis einer aktuell aktiven Borrelieninfektion (Spätstadium oder chronische Borreliose)
  • Wanderröte oder EM Rash ist ein sicheres Diagnosekriterium für eine Lyme-Borreliose
  • Spezialisierte Labortestunternehmen bieten alternative Ansätze zu unzuverlässigen konventionellen Labors und können genauere Ergebnisse zur Verbesserung der Borreliose-Diagnose liefern.

Die Tests liefern wertvolle Erkenntnisse, ersetzen aber nicht die Beurteilung durch den Arzt oder Therapeuten. Denken Sie daran, dass eine klinische Diagnose die Symptome, die Krankengeschichte und die Laborergebnisse berücksichtigen sollte. Eine personalisierte Beurteilung zu verwenden ist wichtig denn die Borreliose verläuft bei jedem Patienten anders.

Behandlung
Kann erfolgreicher mit Antibiotika und Kräutern behandelt werden , wenn die Lyme-Borreliose im Stadium 1 (Frühstadium) erkannt wird.

Das Immunsystem reagiert verzögert auf Borrelien. Es braucht ca. 3-6 Wochen für nachweisbare Antikörper. Bleibt die Lyme-Borreliose nur wenige Monate unbehandelt, kommt es zu systemischen Schäden. Die Spirochäten können dann bereits in den Liquor vordringen und Entzündungsreaktionen auslösen. Im Spätstadium kann sich, unbehandelt, die chronische Lyme-Borreliose entwickeln.

Antibiotika muss richtig angewendet werden:

  • Genug lange und als Antibiotika-Kur (Doxycyclin, Amoxicillin, Cefuroxim)
  • Keine Kombination und Dosierung von Antibiotika wird die Infektion komplett ausmerzen
  • Es ist das Immunsystem, welches die Infektion eliminieren oder in Remission bringen muss
  • Antibiotika oder auch Kräuter reduzieren die Infektion auf ein Amount mit dem das Immunsystem umgehen kann
  • Exzessive Antibiotika Einnahme führt zu einer weiteren Immunsystemdysfunktion
    -Es bringt das Mikrobiom durcheinander
    -Erhöht die Darmdurchlässigkeit
    -Erhöht die Giftstoffbelastung
    -Beeinträchtig die Entgiftungsorgane
    -Resistentere Borrelien werden gebildet

Lyme-Borreliose Kräuter:

  • Hemmen den Übertragungsprozess
  • Stoppen die Ausbreitung der Infektion
  • Unterstützen gleichzeitig das Immunsystem

Die Ziele des «Herbal-Treatments» bei Borreliose: https://lymeherbs.eu:

  1. Entzündung reduzieren: Japanese Knotweed (Japan-Knöterich) -> Resveratrol, Red Sage (roter Salbei), Cordyceps (Achtung nicht bei zusätzlichem Pilzthema), Chinese Skullcap (scutellaria baicalensis/Baikal Skullcap/chin. Helmkraut), EGCG (Grüntee Extract)
  2. Immunsystem ausbalancieren: Ashwagandha, Astragalus (Achtung nicht bei Hashimoto), Cat’s Claw (Uncaria tomentosa/Katzenkralle)
  3. Abbau von Kollagen, ECM, Epithelzellen hemmen: Ashwagandha, Japanese Knotweed, Chinese Skullcap
  4. Borrelien und Co-Infektionen reduzieren/abtöten: Cryptolepis sanguinolenta (Goldenseal Root), Houttuynia, Sweet Annie – Artemisia Annua (einjähriger Beifuss), Japanese Knotweed, Cat’s Claw
  5. Biofilm: Modified Citrus Pectin, Proteolytic Enzymes (Interfase plus, Holozyme, Biofilm Defense, Serradefend)
  6. Entgiftung und Elimination: Modified Citrus Pectin -> senkt u.a. Galektin-3, Nährstoffdefizite ausgleichen, Genetik unterstützen, Darmgesundheit, Binder, IgG, Peptide, «Clean Water»

 

*Vektoren transportieren Erreger von einem Wirt auf einen anderen Organismus

**Dies passiert übrigens auch bei Viren und Pilzen

________________________________________________________________________________________________________Referenzen:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31337623/
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8301104/
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0021925820581866
https://www.cdc.gov/lyme/treatment/index.html#:~:text=Treatments%20and%20interventions-,People%20treated%20with%20appropriate%20antibiotics%20in%20the%20early%20stages%20of,%2C%20amoxicillin%2C%20or%20cefuroxime%20axetil.
https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/lyme-disease/diagnosis-treatment/drc-20374655
https://lymeherbs.eu/
https://www.msdmanuals.com/professional/infectious-diseases/spirochetes/lyme-disease#
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8046170/
https://futurumcareers.com/Catherine-Brissette-Understanding-the-mechanisms-behind-Lyme-disease.pdf
https://www.cdc.gov/lyme/causes/index.html
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0966842X07001102#:~:text=Borrelia%20burgdorferi%2C%20the%20tick%2Dtransmitted,protective%20niche%20for%20the%20spirochete.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17600717/
https://www.nature.com/articles/s42003-021-01783-1