CIRS – Chronic Inflammatory Response Syndrome und Schimmel

 

Das Chronische Inflammatorische Response-Syndrome (Chronic Inflammatory Response Syndrome, CIRS) hat sich als potenziell ursächlicher Faktor für viele Krankheiten herauskristallisiert, die sich gegenseitig behindern. Vereinfacht ausgedrückt, hält das Immunsystem bei CIRS einen Entzündungszyklus im ganzen Körper aufrecht, der meist durch einen Cocktail an Auslösern, ausgelöst wird. Es ist sozusagen die chronische Version des Systematischen Inflammatorischen Response-Syndrome (Systemic Inflammatory Response Syndrome, SIRS). Es ist auch bekannt als Biotoxinkrankheit oder Schimmel-Toxizitäts-Syndrom und beschreibt eine Gruppe von Symptomen, Laborbefunden und gezielten Testergebnissen, die mit einer Biotoxinexposition verbunden sind, insbesondere bei genetisch anfälligen Menschen.

Eine Exposition gegenüber Biotoxinen und Schimmel kann im Körper eine dauerhafte Entzündungsreaktion auslösen. Biotoxine können folgendermassen in den Körper gelangen:

  • Inhalation in wasserbeschädigten Gebäuden. Diese Gebäude können eine gefährliche Mischung aus verschiedenen Chemikalien, Schimmelpilzen, Bakterien und Entzündungsstoffen beherbergen, die zusammen einen „biochemischen Cocktail“ ergeben, der die Krankheit verursacht. CIRS wird nicht durch ein bestimmtes Element dieses biochemischen Eintopfs verursacht, sondern durch die Kombination dieser Dinge.
  • Zeckenbiss aber auch Mückenstiche. Dadurch können unter anderem die Lyme-Krankheit (Borrelia burgdorferi) und die Babesiose (Babesia microti) übertragen werden.
  • Direkter Kontakt mit kontaminiertem Wasser.
  • Viruserkrankungen, etc.

Wie bereits erwähnt weigern sich noch immer viele Ärzte anzuerkennen, dass die Anhäufung von Schimmelpilzgiften (Mykotoxinen) ein Grund für viele Gesundheitsprobleme darstellt. Sie verstehen die biochemische Kaskade nicht, die diese bei empfindlichen und dafür empfänglichen Menschen auslösen kann.
Leider sind wir überall und meistens auch versteckt Schimmelsporen und Schimmelgiften (auch Biotoxinen) ausgesetzt, die uns krank machen können.
Das Überstreichen von Schimmel tötet oder versiegelt ihn nicht.
Bleichmittel und andere Chemikalien können Schimmel abtöten, aber selbst der tote Schimmel kann gefährlich sein.

Nun, wenn wir alle Biotoxinen und Schimmelgiften ausgesetzt sind, warum reagieren einige Menschen mit einem CIRS darauf während andere besser damit umgehen können?

Ein Teil der Antwort liegt in unseren Genen.
Interessanterweise handelt es sich dabei um dieselbe Familie von Genen, zu der auch die Zöliakie-Gene gehören (die mit schwerer Glutenunverträglichkeit in Verbindung stehen), nämlich die HLA DR/DQ-Gene.
Es wurde festgestellt, dass Menschen mit genetischen Mutationen in den HLA-Genen DRB1, DQB1, DRB3, DRB4 und DRB5 anfälliger dafür sind, durch den Kontakt mit Schimmelpilzen zu erkranken. Je mehr Mutationen, desto grösser ist das Risiko. Dies deutet darauf hin, dass einige Menschen eine eindeutige genetische Anfälligkeit für die Entwicklung von CIRS haben, nachdem sie Auslösern wie Schimmel ausgesetzt sind. Wenn dann noch Genmutationen bei einigen der wirklich wichtigen Entgiftungssysteme wie SOD (Superoxid-Dismutase) und Glutathion hinzukommen, dann wird es für diese Menschen wirklich schwierig, Biotoxine sicher und effektiv aus ihrem System zu entfernen.
Doch auch da, die genetische Veranlagung ist ein Teil des ganzen. Es macht uns empfänglicher für gewisse Einflüsse, damit dies dann auch zum tragen kommt braucht es noch wesentlich mehr Faktoren, es braucht ein Cocktail, der das Fass zum überlaufen bringt. Da alle Systeme miteinander verbunden sind reichen ein paar einzelne Gene nicht aus um eine solche Reaktion auszulösen, aber es ist wichtig, dieses Puzzleteil zusammen mit allen anderen Informationen anzuerkennen.

Das Problem von Schimmelgiften liegt darin, dass Sie im ganzen Körper Probleme verursachen können. Im Immunsystem schwächen Sie das Th1/Th2-Gleichgewicht. Wenn das Gleichgewicht da ist, kann das Th1-System Bakterien, Viren und Schimmelpilze nach Bedarf abwehren. Und das bedeutet, dass das Th2-System, einschliesslich der Mastzellen, nicht überall Histamin und andere Entzündungsstoffe ausschüttet.
Menschen mit Mastzellen-Aktivierungssyndrom und CIRS neigen zu einer Th2-Dominanz.
Und genau hier können Schimmelpilzgifte eine Rolle spielen. Schimmelpilzgifte neigen dazu, Th1 zu schwächen und Th2 in die Höhe zu schrauben.

Dazu kommt, dass Biotoxine und Schimmel sogenannte Ionophore bilden. Ionophore sind Moleküle, die in der Lage sind, geladene Ionen (Kationen und Anionen) zu binden. Ionophore haben eine Dipolstruktur, die sie auf der Innenseite wasserlöslich und auf der Aussenseite fettlöslich macht. Dadurch können sie sich in der Zellmembran ansiedeln. Jetzt können sie sich wie ein Ionenkanal verhalten, aber anstatt Ionen wie Kalium, Natrium und Kalzium durch die Zellmembran zu transportieren, transportieren sie Giftstoffe. Auf diese Weise können sie die Zellfunktionen stören, ohne die Zelle tatsächlich abzutöten.

Etwa 30 % der Menschen mit Schimmelpilztoxizität haben nur die Schimmelpilzgifte. Aber etwa 70 % haben auch Schimmelpilzgifte und Schimmelpilze, die in ihnen wachsen. Wenn Schimmelpilze in einem wachsen, bilden sie zusätzlich zu den Schimmelpilzgiften aus der Umwelt noch weitere.
Und wenn Schimmel in einem wächst, verhält er sich ganz anders als Bakterien oder Viren.
Wenn Bakterien oder Viren in uns wachsen, wollen sie sich vermehren, um weiterleben zu können. Um das zu erreichen, können Bakterien und Viren uns schwächen. Aber eigentlich wollen sie unseren Körper am Leben erhalten.
Bei Schimmel ist das anders. Schimmel braucht totes Gewebe, um zu überleben.
Schimmel überlebt, indem er Dinge zersetzt. Er hilft dabei, abgestorbene Dinge abzubauen oder zu zersetzen.
Wenn Schimmel in uns zu wachsen beginnt, muss er unser Gewebe auf mikroskopischer Ebene abtöten, um sich von unseren Nährstoffen zu ernähren. Auf diese Weise bleibt er am Leben.
Er stellt verdauungsfördernde Enzyme (wie Proteasen und Hydrolasen) her, die unser Gewebe aufspalten – genau wie unsere Verdauung die Nahrung aufspaltet.

Sie können sich vorstellen, was dies für das Immunsystem bedeutet.
Wenn Sie den Schimmel in Ihrem Körper nicht loswerden, beginnt Ihr Körper zu zerfallen und funktioniert nicht mehr so gut.
Das Immunsystem wird geschwächt.

Und das ist u.a. auch der Grund, warum Borreliose, SIBO, Candida, EBV und alle möglichen anderen Dinge immer wieder auftauchen und mit einer genetischen Veranlagung zu einem CIRS führen können.

__________________________________________________________________________________________________________
Referenzen:

https://www.survivingmold.com/docs/UNDERSTANDING_CIRS_EDITV2A.PDF
https://extension.arizona.edu/sites/extension.arizona.edu/files/pubs/az1758-2018.pdf
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0300483X10002696
https://www.yahoo.com/entertainment/ryan-sutter-reveals-lyme-disease-162740593.html
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1226077/
https://jjimd.com/symptoms-of-cirs-chronic-inflammatory-response-syndrome/