Schlafstörungen

In der heutigen Zeit sind viele Menschen von Schlaflosigkeit betroffen. Um diesen entgegenzuwirken greifen sie auf Schlaf- oder Beruhigungsmittel zurück.
Die Ursachen die dazu führen können, werden oft nicht erkannt.
Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Schlafstörungen, die von nicht Einschlafen können, über häufiges Aufwachen in der Nacht bis zu frühmorgendlichem Erwachen, reichen.
 
Oftmals helfen auch die üblichen Tips wie z.B. immer zur selben Zeit ins Bett gehen, morgens zur selben Zeit aufstehen und direkt Tageslicht geniessen oder Abends keine elektronische Geräte mehr benutzen, dunkle Schlafräume, etc. nur bedingt.
 
Überaktive Nebennieren, aber auch erschöpfte Nebennieren können zu Schlafstörungen führen. Hat der Körper zu wenig Energie, was bei erschöpften aber auch überaktiven Nebennieren der Fall ist, kann der Körper nicht richtig entspannen. Zur Entspannung braucht es eine bestimmte Menge an Energie.
Menschen mit einer erschöpften Nebenniere kommen morgens nur schwer aus dem Bett und sind dafür abends hellwach und kommen nicht zur Ruhe. Die Kortisolkurve hat sich verschoben.
 
Dazu kommen häufig erniedrigte Magnesiumwerte. Kalzium kann sowohl erniedrigt als auch erhöht sein.
 
Vor allem bei Frauen verursachen erhöhte Kupferwerte im Gewebe Schlafstörungen. Kupfer hat dabei eine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Dies zeigt sich oft mit Einschlafstörungen und Herzklopfen, sowie Gedankenkreisen.
 
Menschen mit Blutzuckerschwankungen schlafen meist leicht ein, wachen nachts aber mehrere Male auf. Der Blutzucker fällt nachts zu stark ab so dass sie unterzuckern und ängstlich, hungrig und gereizt aufwachen. Wird am Abend zu früh gegessen, kann diese Thematik noch verstärkt werden.
 
Weiter können erhöhte Histaminwerte uns vom Schlafen abhalten. Der Körper setzt um 3h morgens am meisten Histamin frei. Dieses bereitet uns langsam auf das Aufwachen am morgen vor. Ist das Fass bereits voll mit Histamin, kann der Körper eine zusätzliche Freisetzung nachts nicht regulieren und das Fass überläuft. Wir wachen auf und können nicht mehr einschlafen. Dies liegt daran, dass im Gehirn
Histamin auch den Serotonin-, GABA- und Melatoninspiegel beeinflusst. Alle diese Stoffe werden für das Einschlafen benötigt. Wenn Serotonin, GABA und Melatonin zu niedrig sind, kann der Schlaf darunter leiden.
 
Auch toxische Chemikalien und Schimmelpilzen können zu Schlafmangel beitragen.
Giftige Chemikalien können in den Produkten vorkommen, die wir täglich verwenden. Eine weitere Quelle für giftige Chemikalien können Kleidung, Möbel, Teppiche und vieles mehr sein. Diese Gegenstände enthalten oft VOCs: flüchtige organische Verbindungen. Sie stammen aus Dingen wie Formaldehyd und Flammschutzmitteln.
Dinge wie Wandfarbe, neue Autos und Matratzen haben oft einen starken Geruch. Dieser Geruch ist die Ausgasung der giftigen VOCs.
Was also ist Ausgasung? Es handelt sich um die Freisetzung chemischer Giftstoffe!
Neue Matratzen sind ein grosser und häufiger Auslöser für Giftstoffbelastung. Das liegt daran, dass man 7-10 Stunden lang auf etwas liegt, das ausgast.
All diese Giftstoffe können Mastzellen auslösen. Und wenn Mastzellen aktiviert werden, können sie Histamin freisetzen.
 
Genauso Schimmelpilze. Die Exposition gegenüber toxischen Schimmelpilzen kann durch das Wohnen in einem schimmeligen Haus, die Arbeit in einem schimmeligen Gebäude oder sogar den Besuch einer schimmeligen Schule erfolgen.
Selbst wenn wir vor Jahren Schimmelpilzgiften ausgesetzt waren, können wir noch heute davon betroffen sein. Das Vorhandensein von Schimmelpilzen kann zu einer Störung des Hormonsystems führen. Bei einer endokrinen Störung kann der Schimmelpilz die Hormonrezeptoren nachahmen oder blockieren, was zu einem Ungleichgewicht führt. Wenn die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten, wirkt sich dies auf den Schlafzyklus aus. Endokrine Störungen können zum Beispiel dazu führen, dass Hormone wie Östrogen Histamin freisetzen. Dies kann zu einem Ungleichgewicht des Hormons Progesteron führen, das als Beruhigungs- und Schlafhormon fungiert.
Das Hormon Kortisol trägt zur Regulierung des Schlaf-Wach-Zyklus bei. Aber wenn der Stress durch Schimmelpilze hoch ist, kann dieses Hormon aus dem Gleichgewicht geraten. 
Schimmel kann auch das Nervensystem stören. Es ist wichtig, über die Auswirkungen von Stress auf den Schlaf nachzudenken. Jeder chronische Stress oder jedes traumatische Erlebnis versetzt den Körper in eine Kampf- oder Fluchtreaktion. Für den Schlaf brauchen wir den Parasympathikus
 
Weiter können uns auch hohe Glutamatwerte vom Schlafen abhalten.
 
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