Der Biotoxin-Weg

 

Bei genetisch anfälligen Menschen dringen Biotoxine/Mykotoxine in die Zellen ein und verursachen eine kontinuierliche, unregulierte Produktion von Zytokinen. Sie können an Rezeptoren auf der Zelloberfläche andocken und dadurch in die Zellen gelangen.

Aufnahme
Der Körper nimmt Biotoxine, Mykotoxine sowie Toxin produzierende Organismen über Nahrung, Wasser, Luft, oder Insektenstiche auf.

 

Entfernung/Entgiftung
Bei den meisten Menschen wird das Biotoxin durch das körpereigene Immunsystem erkannt im Blut gebunden und in der Leber abgebaut und dann ausgeschieden.
Bei genetisch anfälligen Menschen, die hetero (einfache) und/oder homozygote (doppelte) Varianten (SNIPs) in den HLA-Genen bzw. bestimmten HLA-Genen  (Humanes Leukozytenantigen) haben, können diese jedoch unbegrenzt im Körper bleiben, da das Immunsystem keine Antikörper oder nur reduziert Antikörper gegen bestimmte Antigene bildet.

 

Biotoxinempfindlichkeit – HLA-Gene (Humanes Leukozytenantigen) – Zytokinkaskade
Wenn die Biotoxine/Mykotoxine im Körper verbleiben, setzen sie eine komplexe Kaskade biochemischer Ereignisse in Gang. Sie binden an Oberflächenrezeptoren (Toll-Like-Rezeptoren und viele andere) in fast allen Zellen des Körpers. Diese Bindung führt zu einer kontinuierlichen Hochregulierung mehrerer Entzündungswege, einschließlich der Produktion von Zytokinen (u.a. TNF-a, IL-6), Spaltprodukten des Komplementsystems (C3a, C4a) und TGF Beta-1.
Die Zytokine wiederum binden sich an ihre Rezeptoren auf den dafür vorgesehen Zellen, was zur Freisetzung von MMP9 (Matrix metalloproteinase-9) im Blut führt. Im Gehirn binden die Zytokine an den Leptinrezeptor und verhindern so dessen normale Funktion im Hypothalamus. Der blockierte Leptinrezeptor löst nicht mehr die Schritte aus, die zur Produktion von Alpha-Melanozyten-stimulierendem Hormon (MSH) führen.
Die erhöhten Zytokinwerte in den Kapillaren ziehen weiße Blutkörperchen an, was zu einem eingeschränkten Blutfluss und einem geringeren Sauerstoffgehalt im Gewebe führt. Oftmals findet man einen reduzierten VEGF (Vascular endothelial growth factor), der wichtig für die Bildung neuer Blutgefässe (Angiogenese) ist.

 

Probleme im Zusammenhang mit Biotoxinempfindlichkeit
Menschen mit bestimmten HLA-Genotypen  können unangemessene Immunreaktionen entwickeln, die Antikörper gegen Gliadin (Glutensensitivität/Zölliakie), Aktin (Strukturprotein, im Zytoskelett und im Sarkomer der Muskelfaser) und vielen, entwickeln. Am verheerendsten ist jedoch, dass das Komplementsystem chronisch aktiviert wird, was zu hohen C4a-Werten führt.

Eine verminderte MSH-Produktion führt zu einer weiteren Reihe von Problemen. Die Produktion von Melatonin ist reduziert, was zu Schlafproblemen führt. Die Endorphinproduktion wird unterdrückt, was zu chronischen und manchmal ungewöhnlichen Schmerzen führt. Ein Mangel an MSH kann eine Malabsorption oder einen „undichten Darm“ verursachen, was das Immunsystem weiter schwächt und dereguliert. Die weißen Blutkörperchen verlieren schließlich die Regulierung der Zytokinreaktion, so dass opportunistische Infektionen auftreten können oder die Erholung von Infektionen langsamer verläuft.

Ein vermindertes MSH ermöglicht es auch resistenten Staphylokokken (MARCoNS), in Biofilmen auf den Schleimhäuten zu überleben. Diese Bakterien verschlimmern den MSH-Mangel und das Problem noch weiter, indem sie Exotoxine A und B produzieren, die MSH abspalten, wodurch der MSH-Spiegel weiter sinkt. .

Eine verminderte MSH-Produktion kann die Produktion des antidiuretischen Hormons (ADH) in der Hypophyse verringern, was zu Durst, häufigem Wasserlassen, neural vermittelter Hypotonie (NMH), niedrigem Blutvolumen und elektrischen Schocks durch statische Elektrizität führen kann. Während die Produktion von Sexualhormonen häufig herunterreguliert wird, kann die Hypophyse die Produktion von Cortisol und ACTH in den frühen Krankheitsstadien hochregulieren, um dann später niedrig-normale Bereiche zu fallen.

Biotoxine wirken sich auch direkt auf das Nervensystem aus.

________________________________________________________________________________________________________Referenzen:

https://www.health.gov.au/resources/publications/biotoxins-indoor-damp-and-mould-clinical-pathway?language=en
https://www.survivingmold.com/docs/biotoxinpathwayritchieshoemakermd.pdf
https://richmondfunctionalmedicine.com/mold-related-biotoxin-illness-part3/