Low Dose Immunotherapy versus Mikroimmuntherapie
Was ist LDI?
Low Dose Immunotherapy (LDI) ist eine relativ neue Therapieform, entwickelt von Dr. Ty Vincent. Sie zielt darauf ab, das Immunsystem sanft zu „trainieren“, also die Immunantwort zu modulieren, sodass Überreaktionen (z. B. Allergien, Autoimmunprozesse) reduziert und eine bessere Toleranz gegenüber bestimmten Antigenen / Auslösern aufgebaut werden kann.
Wirkprinzipien
- Verwendung von sehr geringen, potentiell hochverdünnten Mengen an Antigenen oder Mikroben-basierten Auslösern, häufig in toter Form oder als Fragmente.
- Anwendung meist sublingual (unter der Zunge)
- Intervall der Gabe: typischerweise etwa alle 7 Wochen, je nach individuellem Ansprechen und je nachdem, wie stark das Immunsystem reagiert.
- Anpassung der Dosis nach Beobachtung: Wenn die Verdünnung zu stark ist, kann kaum ein Effekt sichtbar sein; ist sie zu konzentriert, können vorübergehende Verschlimmerungen (“LDI-Flare”) auftreten.
Mögliche Einsatzgebiete
- Allergien aller Art (Nahrungsmittel, Pollen, Schimmel, Staub, etc.).
- Chronische Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen, z. B. bei Lyme disease, chronische Infektionen, etc.
- Zuständen, in denen Standard-Therapien wenig Wirkung zeigen oder zu starke Nebenwirkungen haben.
Vorteile
- Sanfter Ansatz: geringere Belastung, geringeres Risiko von heftigen Nebenwirkungen, da Dosen niedrig sind.
- Individualisierbar: durch Beobachtung und Anpassung der Verdünnung und Frequenz.
- Potenziell lange Wirkdauer, wenn das Immunsystem einmal neu „eingestellt“ ist.
Was ist Mikroimmuntherapie?
Die Mikroimmuntherapie (oft auch als Low-Dose-Immuntherapie oder Immunmodulation bezeichnet) ist eine Therapie, die versucht, das Immunsystem in seiner Funktion zu regulieren, statt es in eine Richtung stark zu erhöhen oder zu unterdrücken.
Wirkprinzipien und Formeln
- Einsatz körpereigener Signalstoffe wie Zytokine (Interleukine, Interferone, Chemokine, Wachstumsfaktoren).
- Auch Nukleinsäuren in kleinen Dosen („Nukleinsäuren, SNA®“) werden verwendet.
- Niedrige bis sehr niedrige Dosierungen: Ziel ist, das Immunsystem so wenig wie nötig zu beeinflussen, um eine Regulation zu bewirken, mit möglichst guter Verträglichkeit.
- Sequentielle Einnahme: Die Medikamente bestehen aus mehreren Kapseln, die in einer festgelegten Reihenfolge eingenommen werden.
- Sublinguale Verabreichung der Globuli: Inhalt der Kapsel wird unter die Zunge gegeben, nicht geschluckt, damit die Mundschleimhaut den Wirkstoff aufnehmen kann.
Anwendungsgebiete
- Entzündungs- und Schmerzerkrankungen
- Rezidivierende Infekte (also immer wiederkehrende Infekte)
- Allergien
- Stressbedingte Erkrankungen
- Autoimmunerkrankungen
- Virale Infektionen (z. B. Herpesviren)
- Altersbedingte Erkrankungen, Prävention, und als Komplementärbehandlung bei Krebs.
Vorteile
- Schonende Modulation des Immunsystems, da niedrig dosiert und nahe an natürlichen Körperprozessen.
- Potenziell gute Verträglichkeit, weniger Nebenwirkungen als viele aggressivere immunmodulierende oder unterdrückende Therapien.
- Breites Anwendungsspektrum und damit vielseitig einsetzbar.
- Möglichkeit zur präventiven Anwendung und als Ergänzung zu anderen Therapien.
Vergleich: Gemeinsamkeiten & Unterschiede
Merkmal | LDI nach Dr. Ty | Mikroimmuntherapie nach Labo’Life |
Ziel | Retraining des Immunsystems, Toleranz gegenüber Antigenen schaffen | Immunregulation bzw. Feinabstimmung, Gleichgewicht des Immunsystems herstellen |
Art der Wirkstoffe | Antigene, häufig von Mikroben oder anderen Auslösern (Lebend oder Fragmente), stark verdünnt | Zytokine, Wachstumsfaktoren, Nukleinsäuren, in niedrigen bzw. sehr niedrigen Dosen |
Applikationsform | Sublingual, tropfenartig oder flüssig meist unter der Zunge | Globuli / Kügelchen (in Kapseln), sublingual |
Dosierungsintervalle | ca. alle 7 Wochen, je nach Reaktion kann angepasst werden | Täglich eine Kapsel, ggf. mehrere Einnahmezeiten, lange Behandlungszeiträume bei chronischen Fällen |
Flexibilität / Individualisierung | Hochgradige Individualisierung nach der Anamnese, Symptomen und Reaktionen | Ebenfalls individualisiert, unterschiedliche Formeln je nach Beschwerdebild; Reihenfolge, Farbcodierung etc. werden beachtet |
Wie sich LDI und Mikroimmuntherapie ergänzen können
Unterschiedliche Ansatzpunkte
- LDI (Low Dose Immunotherapy nach Dr. Ty Vincent) arbeitet v. a. mit Antigenen (z. B. Allergene, mikrobielle Fragmente), um das Immunsystem auf Toleranz gegenüber spezifischen Auslösern zu „trainieren“.
- Mikroimmuntherapie setzt körpereigene Botenstoffe (Zytokine, Interferone, Nukleinsäuren) in sehr niedriger Dosierung ein, um die Kommunikation im Immunsystem zu regulieren und Entzündungsprozesse fein zu steuern.
Während LDI also auf die spezifische Reiz-Toleranz zielt, wirkt Mikroimmuntherapie auf die allgemeine Immunbalance.
Potenzielle Synergie
- Ganzheitlicher Effekt
- LDI kann gezielt bei Allergien oder bestimmten Infekten die überschießende Reaktion beruhigen.
- Mikroimmuntherapie kann parallel das „Milieu“ stabilisieren, indem Entzündungs- und Abwehrmechanismen harmonisiert werden.
- Stabilisierung & Nachhaltigkeit
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- Mikroimmuntherapie könnte helfen, die positiven Effekte der LDI längerfristig zu stabilisieren, indem das Gleichgewicht im Zytokin-Netzwerk unterstützt wird.
- So wird nicht nur der Auslöser toleriert, sondern auch die allgemeine Immunantwort ruhiger.
- Sanfte Dosierung beider Methoden
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- Beide Verfahren arbeiten mit extrem niedrigen Dosen → geringes Risiko schwerer Nebenwirkungen.
- Sie können daher oft parallel eingesetzt werden, ohne dass toxische Überlagerungen drohen.
- Komplementäre Zielgruppen
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- Patienten mit klar identifizierten Auslösern (z. B. Allergien, Borrelien-Antigene) profitieren besonders von LDI.
- Patienten mit diffusen Beschwerden (z. B. chronische Erschöpfung, rezidivierende Infekte, Autoimmunität) können durch Mikroimmuntherapie Stabilität gewinnen.
- Viele Betroffene haben beides – konkrete Trigger und allgemeine Dysbalance – weshalb die Kombination sinnvoll ist.
Vorsicht & Rahmenbedingungen
- Die Therapien sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden, da Dosierung, Reihenfolge und individuelle Reaktionsmuster entscheidend sind.
- Gerade zu Beginn kann es zu „Flares“ oder Erstverschlimmerungen kommen (besonders bei LDI). Eine zusätzliche mikroimmuntherapeutische Stabilisierung könnte diese abmildern.
Kurz gesagt:
LDI „schult“ das Immunsystem spezifisch, Mikroimmuntherapie balanciert es global. Zusammen können sie wie zwei Zahnräder wirken: Das eine stellt die Toleranz ein, das andere sorgt für die Feinabstimmung und Stabilität.
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Referenzen:
globalimmunotherapy.com+2Pursue Wellness+2
Pursue Wellness+2globalimmunotherapy.com+2
Labo’life