Peptide – Klein aber fein!
Peptide sind kleine Ketten von Aminosäuren (Aminosäuren, die durch Peptidketten miteinander verbunden sind). Sie wirken im Körper als Signalmoleküle, Enzyme oder Bausteine für grössere Proteine zur Bildung von Hormonen. Im Gegensatz zu vollständigen Proteinen, die länger und komplexer sind, sind Peptide kürzer und
äußerst spezifisch in ihrer Wirkung, mit einer Länge von 2 bis 50 Aminosäuren. .
Stellen Sie sich Peptide als spezialisierte Schlüssel vor. Jedes Peptid ist so konzipiert, dass es in ein bestimmtes Schloss passt – auch bekannt als Rezeptor auf den Zellen. Wenn der Schlüssel passt, öffnet er die Tür zu spezifischen Funktionen innerhalb dieser Zelle oder sogar in verschiedenen Zellen im ganzen Körper. Standardpeptide wirken über Zelloberflächenrezeptoren und beeinflussen externe Signalwege.
Ein Peptid ist somit ein gut organisiertes, strukturiertes kurzes Proteinfragment, das als ein bestimmter Nachrichtenteil einer Zelle fungiert.
Zum Beispiel könnte ein Peptid Ihrem Körper signalisieren, mehr Wachstumshormone zu produzieren, was das Muskelwachstum und die Regeneration fördert, während ein anderes die Fähigkeit Ihres Körpers zur Fettverbrennung verbessern könnte oder dem Immunsystem hilft sich zu regulieren oder Entzündungen zu bekämpfen.
Ein einzelnes Peptid kann mehrere positive Effekte im gesamten Körper auslösen. Da es nur mit bestimmten Rezeptoren interagiert, ist seine Wirkung dennoch gezielt und spezifisch – es wirkt nur in den Bereichen, in denen diese Rezeptoren vorhanden sind.
Peptide kommen im Körper auf natürliche Weise vor, sind im Allgemeinen gut verträglich und gehen mit minimalen Nebenwirkungen einher. Sie wirken im Einklang mit dem Körper und fördern natürliche Prozesse, anstatt sie zu unterdrücken. Jeder von uns produziert auf natürliche Weise eine Vielzahl von Peptiden als Teil unserer normalen Körperfunktion und -regulation.
Da sie klein und wasserlöslich sind, werden sie vom Körper auf natürliche Weise abgebaut und reichern sich nicht in bestimmten Organen wie der Niere oder der Leber an, was ihr Sicherheitsprofil weiter erhöht.
Unsere natürlichen Peptide nehmen mit zunehmendem Alter ab. Infolgedessen werden unsere zellulären Prozesse zunehmend ineffizienter.
Ist ein Hormon ein Peptid?
Nicht direkt. Ein Hormon ist ein Signalmolekül, das von Drüsen im Körper produziert wird und sich über den Blutkreislauf zu entfernten Organen oder Geweben bewegt, wo es spezifische physiologische Reaktionen auslöst. Hormone regulieren eine Vielzahl von Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Wachstum, Fortpflanzung und Stimmung. Das bestimmende Merkmal eines Hormons ist seine Rolle als chemischer Botenstoff, der komplexe Prozesse in verschiedenen Teilen des Körpers koordiniert, im Gegensatz zu einem Peptid, das als Kette von Aminosäuren charakterisiert wird.
Warum manche Peptide trotzdem Hormone sind
- Doppelfunktion: Wenn ein Peptid als Hormon fungiert, hat es eine doppelte Identität. Strukturell ist es immer noch ein Peptid (eine Kette von Aminosäuren), aber seine Rolle im Körper ist die eines Hormons – eines chemischen Botenstoffs, der zwischen Zellen und Organen kommuniziert.
- Gezielte Wirkung: Peptide wie Insulin haben, wenn sie als Hormone wirken, sehr spezifische Ziele und Wirkungen im Körper. Insulin reguliert spezifisch den Glukosestoffwechsel, indem es den Zellen signalisiert, Glukose aus dem Blut aufzunehmen.
Warum Peptide bei Schimmelpilzerkrankungen und chronischen Erkrankungen einsetzen?
Viele kennen Peptide aus der Wellness- und Schönheitsbrache. Dort werden sie eingesetzt um die Elastizität der Haut zu erhalten, Falten zu reduzieren, Muskelwachstum zu fördern oder auch für die kognitive Gesundheit.
Die Verwendung der Peptidtherapie bei Schimmelpilzerkrankungen und chronischen Erkrankungen hilft dem Körper, den durch die Mykotoxine und andere Umweltstressoren verursachten Stress zu bewältigen.
Peptide wirken auf zellulärer Ebene, um die Pathologie von Schimmelpilzerkrankungen und Toxizität zu stoppen und die Zellfunktion weiter zu verbessern. Auch regulieren sie das Immunsystem.
Sich bei chronischen Erkrankungen und Schimmelpilzerkrankungen gegen die Einnahme von Peptiden zu entscheiden, ist so, als würde eine Person mit Diabetes sich weigern, Insulin zu nehmen.
Durch die Einnahme spezifischer Peptide können Sie die negative Dynamik blockieren und stören, der eine Zelle aufgrund ihres Krankheitszustands ausgesetzt ist.
Welche Peptide eignen sich am besten bei Schimmelpilzerkrankung?
Jeder Mensch ist einzigartig und benötigt eine andere Behandlungsstrategie. Trotzdem gibt es für mich sozusagen 3 Favoriten, wenn es um die Schimmelpilzerkrankung und chronische Infektionen geht:
- Larazotide:
- Synthetisches Peptid aus 8 Aminosäuren, das die Wirkung von Zonulin blockiert. Zonulin reguliert die Durchlässigkeit zwischen den Zellen der Damschleimhaut nach oben, indem es die Tight Junctions lockert. Mykotoxine, Gluten, bestimmte Krankheitserreger usw. regen Zonulin an. Bei einer unangemessenen Regulierung kommt es zu einer übermäßigen Entzündung im Darm.
- Ursprünglich als Behandlung für Zöliakiekranke entwickelt.
- Beteiligung an der Umstrukturierung verschiedener Tight-Junction-Proteine (als Tight-Junction bezeichnet man Zellkontakte, durch welche Epithelzellen aneinander geheftet sind) und Zytoskelett-Aktinfilamente (das Zytoskelett ist ein komplexes, bewegliches Gerüst aus korrespondierenden Filamenten und Röhrchen) zur Förderung der Tight-Junction-Assemblierung (Zusammenbau der Tight-Junctions). Das Peptid hilf der durch Zonulin entstandenen übermässigen Permeabilität der Darmschleimhaut entgegen zu wirken, in dem es die Tight-Junctions umstrukturiert und den Verschluss der Tight-Junctions anregt.
- Larazotid verringert die LPS- (Lipopolysaccharid-), Mykotoxin- und Zytokinstürme.
- Tolle Option
- KPV:
- Ein niedriger oder nicht vorhandener a-MSH-Spiegel (Alpha-Melanozyten-stimulierendes Hormon) ist bei über 95 % der Patienten mit Schimmelpilzerkrankungen üblich. Ist der Spiegel tief, erhöht dies die Anfälligkeit, es kommt zu chronischen Schlafstörungen mit nicht erholsamem Schlaf und die Endorphinproduktion wird reduziert, sodass es zu chronischen Schmerzen kommen kann.
- Das Alpha-Melanozyten-stimulierende Hormon (MSH) hat mehrere entzündungshemmende und neurohormonale regulatorische Funktionen und übt eine regulatorische Kontrolle über die periphere Zytokinfreisetzung sowie über die Hypophysenvorder- und -hinterlappenfunktion aus.
- KPV kommt im natürlich vorkommenden Hormon Alpha-MSH vor, wird aber synthetisch hergestellt, da es nur eine Sequenz davon ist (Lysin-Prolin-Valin).
- Hemmt NF-kB und entzündliche MAPK-Signalkaskaden.
- Reduziert entzündliche Zytokine.
- Antimikrobielle Eigenschaften. Wirksam gegen Candida albicans und Staphylococcus aureus.
- Verbessert die Darmgesundheit.
- Stabilisiert die Mastzellen
- Kann bei Hauterkrankungen äußerlich angewendet werden.
- Dieses Peptid hat zusammen mit Thymosin Alpha-1 eine lindernde Wirkung bei Darmentzündungen gezeigt, wie sie durch Colitis ulcerosa und entzündliche Darmerkrankungen (IBD) verursacht werden. Vorläufige Ergebnisse aus Tierversuchen deuten darauf hin, dass es möglicherweise auch andere Formen von Autoimmunentzündungen sowie die durch Colitis verursachte kolorektale Karzinogenese verhindern kann.
- TB4-Frag:
- Ein Derivat des Thymosin-Beta-4-Peptids
- Dies ist die kürzere bioaktive Peptidsequenz, die oral bioverfügbar ist (und auch auf natürliche Weise im Körper durch enzymatische Hydrolyse von angeborenem Tβ4 produziert werden kann) und die ebenfalls mehrere entzündungshemmende, immunmodulatorische und gewebeschützende Eigenschaften aufweist. Das es in seiner ganzen Größe aber die Mastzellen anregen kann, eignet sich das synthetisch hergestellte TB4-Frag, ein Fragment aus TB4, welches die Mastzellen nicht gross zu beeinflussen scheint.
- Es wirkt sich auch auf mehrere Wege für die neurologische Regeneration und die Plastizität des Gehirns aus, unterstützt die zelluläre Reparatur, reduziert Entzündungen und unterstützt die Bildung neuer Blutgefäße (reguliert den Vascular endothelial growth factor (VEGF) hoch).
- Reguliert ein Protein namens „Actin“ hoch, das die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der Zellstruktur fördert.
- Stärkt das Immunsystem.
- Interessanterweise gibt es auch Hinweise darauf, dass Tβ4 zusammen mit Tα1 (siehe unten) in der Lage sein könnte, eine Myelinreparatur, Neuroprotektion und therapeutische Effekte bei Multipler Sklerose sowie anderen entzündlichen und Autoimmunerkrankungen zu induzieren.
- Repariert Schäden an Herz, Haut, Gewebe, Bändern und anderen Organen.
- Besitzt entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften.
- Wirkt sich positiv auf das Haarwachstum aus.
Weitere Peptide, die ich in meiner Praxis zur Unterstützung von Schimmelpilzerkrankungen und chronischen Erkrankungen anwende sind:
- BPC-157 ist für seine heilenden Eigenschaften bekannt. Es fördert nicht nur die Reparatur von Muskelgewebe, sondern unterstützt auch die Darmgesundheit, hilft bei der Heilung von Magengeschwüren, Schützt die Leber vor Toxinen, fängt schädliche radikale ab, hat neuroprotektive Eigenschaften und reduziert Entzündungen im gesamten System. Es ist ein Held in der Peptidtherapie.
- Thymosin Alpha 1 (TA1) ist seit langem dafür bekannt, die Immunfunktion zu verbessern und wiederherzustellen. Es hat antivirale, antimykotische und antibakterielle Eigenschaften und unterdrückt das Tumorwachstum. Es kann auch Entzündungen lindern. Es ist ein starker Immunmodulator. Reguliert Autoimmunität.
- VIP (vasoaktives intestinales Peptid) reduziert hohen Blutdruck und verbessert die Sauerstoffversorgung. Unterstützt die angeborene und adaptive Immunität. Schlüssel zur Überwindung von Schimmelpilzerkrankungen. Unterstützt das Atmungssystem. Neuroregulatorisches Peptid.
- LL-37 dient als erste Verteidigungslinie gegen systemische Invasionen durch Krankheitserreger. Es hat eine antimikrobielle Wirkung gegen mehrere grampositive und gramnegative menschliche Krankheitserreger. Es ist wirksam gegen Bakterien, Pilze und Viren.
- GHK-Cu hat mehrere biologische Wirkungen, darunter die Stimulierung des Blutgefäß- und Nervenwachstums, die Steigerung der Kollagen-, Elastin- und Glykosaminoglykan-Synthese und die Unterstützung der Funktion der dermalen Fibroblasten. Es kann die Gewebereparatur in Bindegewebe, Knochengewebe, Leber und Magenschleimhaut verbessern. Es hat eine starke zytoprotektive Wirkung, einschließlich entzündungshemmender Eigenschaften, DNA-Reparatur und Aktivierung der Zellreinigung. Es wirkt Haarausfall entgegen und reduziert Schmerzen.
- Semax ist für seine nootropischen und neuroprotektiven Eigenschaften bekannt ist. Semax kann bei Entzündungen, Durchblutungsstörungen und kognitiven Funktionen helfen, einschließlich einer Verbesserung des Gedächtnisses und der allgemeinen geistigen Leistungsfähigkeit. Stellt die Funktion des zentralen Nervensystems wieder her. Erhöht die Lernfähigkeit und die Sprachgewandtheit durch eine erhöhte BDNF-Produktion.
- Selank ist bekannt für die Steigerung der Lernfähigkeit, Gedächtnisleistung und kognitive Funktionen. Es reduziert Ängste und lindert Depressionen und Senkt die Produktion von entzündungsfördernden Verbindungen im Gehirn. Es reguliert die Expression von Dopamin und Serotonin. Auch kann es Schwäche entgegen wirken und die Energie verbessern. Erhöht die BDNF-Produktion.
- Cerebrolysin hat eine neurotrophe Wirkung, die der von Nervenwachstumsfaktoren ähnelt. Seine neuroprotektiven Eigenschaften können dazu beitragen, Neuronen vor Laktatazidose zu schützen und so die Bildung freier Radikale zu verhindern. Es fördert das Wachstum neuer Gehirnzellen, verbessert die Kommunikation der Gehirnzellen und steigert die Lernfähigkeit. Es ist wirksame bei der Behandlung von traumatischen Hirnverletzungen kann zu einer Verbesserung von Symptomen bei Demenz und Alzheimer führen.
- MOTS-c kommt natürlich vor und wird von den Mitochondrien in den Zellen produziert. Verbessert die Insulinempfindlichkeit, erhöht den Fettabbau und steigert das Energieniveau. Verbessert die mitochondriale Kommunikation.
Natürlich gibt es noch eine Vielzahl anderer Peptide, die ich, je nach Thema anwende.
Die Therapie mit Peptiden sollte nicht in Eigenregie durchgeführt werden!
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Referenzen:
https://www.sciencedirect.com/topics/veterinary-science-and-veterinary-medicine/vasoactive-intestinal-peptide
https://www.webmd.com/a-to-z-guides/what-are-peptides
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6566176/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24646931/#:~:text=The%20peptide%20hormone%20abuse%20can,thrombosis%2C%20osteoporosis%2C%20and%20cancer.
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5498804/
https://trtmd.com/kpv-anti-inflammatory-gut-healing/
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0016508507018525
https://integrativepeptides.com/
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0306452215008271
https://www.survivingmold.com/docs/VIP_published_3_2013.pdf
https://www.peptides.org/