Retraining des limbischen Systems: Der Schlüssel zur Heilung bei Schimmelpilzerkrankungen?

 

Wenn man mit einer Krankheit zu kämpfen hat, die sich nur schwer eingrenzen lässt und deren Auslöser oft noch schwieriger zu bestimmen ist, ist es nicht ungewöhnlich, dass man von denen, die das nicht verstehen, abgewiesen wird. Es ist gut möglich, dass Ihnen ein Arzt oder auch eine nahestehende Person irgendwann einmal gesagt hat, dass Sie sich die Symptome nur einbilden.

So geht es vielen mit Schimmel- und Hefepilzerkrankungen, aber auch Parasiten und Würmern. Denken Sie daran Schimmel- und Hefepilzerkrankungen, wie auch Parasiten und Würmer gehen oft Hand in Hand.

In diesem Beitrag möchte ich mich nochmals dem Thema Schimmelpilzerkrankungen zuwenden, erläutern was eine Schimmelpilzerkrankung ist, wie sich Schimmelpilze auf das Gehirn und das limbisches System auswirken und wie das limbisches System „umgeschult“ werden kann, um eine Heilung einzuleiten.

Wie sich herausstellt, ist die Behauptung, dass sich Menschen mit Schimmelpilzerkrankungen „alles nur einbilden“, vielleicht doch nicht so weit hergeholt. Einige der Symptome, die durch die Exposition gegenüber toxischem Schimmel ausgelöst werden, lassen sich auf die Auswirkungen von Schimmel auf ein spezielles Netzwerk im Gehirn, das so genannte limbische System, zurückführen.

Was ist eine Schimmelpilzerkrankung?
Eine Schimmelpilzerkrankung wird ausgelöst, wenn wir bestimmten Schimmelpilzarten ausgesetzt sind. Schimmelpilze vermehren sich über winzige Fortpflanzungszellen, die so genannten Sporen, die freigesetzt und durch die Luft geweht werden. Da diese Sporen durch die Luft schweben – sowohl in Innenräumen als auch im Freien – atmen wir sie unweigerlich ein.

Die Exposition gegenüber geringen Mengen dieser Schimmelsporen an sich ist nicht unbedingt ein Problem (der weisse Schimmel von Camembert ist i.d.R. unproblematisch, ausser bei einer Schimmelpilzallergie). Problematisch wird die Schimmelbelastung jedoch, wenn wir auf bestimmte Schimmelpilzstämme treffen, die mikroskopisch kleine Gifte, die so genannten Mykotoxine, produzieren. Und genau diese winzigen Gifte können Schimmelpilzerkrankungen auslösen, die sich in einer Reihe von unangenehmen und verwirrenden Symptomen äußern.

Was sind die Symptome einer Schimmelpilzerkrankung?
Eine Schimmelpilzerkrankung ist besonders schwer zu erkennen, da sie oft eine Reihe vager, scheinbar nicht zusammenhängender Symptome hervorruft:

  • Allergieähnliche Symptome (Husten, Niesen, tränende Augen, laufende Nase usw.)
  • Infektionen der Atemwege, anhaltender Husten, Atembeschwerden und Entzündungen der Nasennebenhöhlen
  • Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Schwindelgefühle
  • Muskelkrämpfe, Gelenkschmerzen, Müdigkeit
  • Verdauungsprobleme, Appetitveränderungen, Gewichtsverlust oder -zunahme

Und wenn die chronische Schimmelbelastung unkontrolliert bleibt, kann sie zu ernsteren Erkrankungen führen wie:

  • Asthma
  • Krebs
  • Unterdrückung des Immunsystems
  • Leber- und Nierentoxizität
  • Neurologische Schäden
  • Organschäden
  • Infektionen der Atemwege
  • Anschwellen des Gehirns
  • Systemische Infektionen

Aber es gibt noch eine andere, oft übersehene Auswirkung von Schimmel, die noch frustrierender und beängstigender sein kann als die körperlichen Symptome. Schimmelpilze sind dafür bekannt, dass sie ernsthafte Auswirkungen auf unser geistiges und emotionales Wohlbefinden haben.

Wie Schimmel das Gehirn beeinträchtigen kann
Viele Menschen, die giftigen Schimmelpilzen ausgesetzt sind, erleben eine Flut von beunruhigenden mentalen und emotionalen Symptomen wie:

  • Angstzustände
  • Zwänge
  • Depressionen und Gefühle der Hoffnungslosigkeit
  • Loslösung von der Realität
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gefühl, die Kontrolle über die eigenen Emotionen verloren zu haben
  • Gefühle von drohendem Unheil
  • Vergesslichkeit
  • Schlaflosigkeit
  • Intensive Schläfrigkeit
  • Irrationale Ängste
  • Besessenheit
  • Panikattacken
  • Psychose
  • Unaufhörlicher Hirnnebel (Brain Fog)

Noch interessanter ist, dass bestimmte Schimmelpilzstämme dazu neigen, spezifische „Persönlichkeiten“ zu haben – wobei die Exposition gegenüber bestimmten Schimmelpilzarten deutliche neurologische und emotionale Veränderungen auslöst. Das mag zunächst weit hergeholt klingen, aber Schimmel ist eine Art von Pilz. Und Pilze waren maßgeblich an der Entwicklung zahlreicher wirksamer Arzneimittel beteiligt und werden seit Jahrhunderten als Pflanzenmedizin verwendet, um Halluzinationen hervorzurufen und spirituelle Erleuchtung zu erlangen.

Die Vorstellung, dass diese Schimmelpilzstämme starke Auswirkungen auf unsere Gedanken und Gefühle haben könnten, ist also gar nicht so weit hergeholt.

Aber wie genau übt der Schimmelpilz diese gehirnverändernden Wirkungen aus?
Wie sich herausstellt, könnte die Antwort in einem Teil unseres Gehirns liegen, der als limbisches System bekannt ist. Das limbische System besteht aus einer bestimmten Gruppe von Strukturen in unserem Gehirn, zu denen gehören:

  • Der limbische Kortex
  • Die Hippocampus-Formation
  • Die Amygdala
  • Das Septumgebiet
  • Der Hypothalamus

Zusammen spielt dieses komplexe Netzwerk eine zentrale Rolle bei einer Reihe von Gehirnfunktionen, darunter:

  • Sucht und Motivationsgefühle
  • Appetit und Essverhalten
  • Autonome und endokrine Reaktionen auf Emotionen (wie die „Kampf- oder Flucht“-Reaktion)
  • Emotionale Reaktionen wie Angst, Wut, Gelassenheit und Ruhe
  • Gedächtnis
  • Geruchssinn oder die Verarbeitung von Gerüchen
  • Sexuelles Verhalten
  • Schlaf und Träume
  • Soziale Kognition oder die Denkprozesse, die mit dem Verständnis und dem Umgang mit anderen Menschen zu tun haben

Dieses komplexe, miteinander verbundene Netz von Strukturen ist Zentrum für eine Reihe von wichtigen geistigen und emotionalen Funktionen. Daher ist es nur logisch, dass ein Ungleichgewicht in diesem empfindlichen System zu erheblichen Symptomen führen kann.

Der Zusammenhang zwischen Schimmelbelastung und dem limbischen System
Es wird spekuliert, dass Schimmelpilze in der Lage sind, mykotoxininduzierte Stimmungsschwankungen in einem Prozess hervorzurufen, der in etwa so abläuft:

  • Wenn wir Schimmelpilzsporen und Mykotoxine einatmen, wandern diese winzigen Partikel aus der Luft durch Ihr Nasenepithel von wo aus sie in unser Gehirn gelangen können.
  • Wenn diese Schimmelpilzsporen in unser Gehirn gelangen, stimulieren sie die elektrische Aktivität in der Amygdala und den Hippocampus-Bereichen des limbischen Systems in einem Prozess, der als „Kindling“ (Kindling = entfachen, anzünden – fortschreitende Zunahme neuronaler Antworten auf eher seltene und schwache Stimulation von Gehirnarealen) bezeichnet wird.
  • Die Exposition gegenüber einer akuten, hohen Dosis von Schimmelpilzen oder die ständig wiederholte niedrige Exposition gegenüber Schimmelpilzen kann die Reaktion des limbischen Systems verändern. Das limbische System wird sozusagen manipuliert.
  • Diese Manipulation stimuliert die elektrische Aktivität, die sich hauptsächlich auf das limbisches System konzentriert, umgeht den rationaleren präfrontalen Kortex und löst einen Ansturm neuronaler, psychologischer und psychiatrischer Anomalien aus.

Aber der Schaden hört damit nicht auf. Die Exposition gegenüber Mykotoxinen kann auch:

  • Erheblichen oxidativen Stress auslösen und Entzündungen im Gehirn anregen.
  • Die Integrität der Blut-Hirn-Schranke (das Gewebenetz, das als Wächter zwischen dem Gehirn und dem Rest des Körpers dient) beeinträchtigen, so dass irritierende und entzündungsfördernde Moleküle ungewollt in das Gehirn gelangen können -> „Leaky Brain“
  • Sie binden sich an Proteine im Gehirn, die die synaptische Aktivitäten regulieren, und hemmen so die Fähigkeit Ihrer Gehirnzellen, richtig zu kommunizieren.
  • Unsere Mitochondrien (die energieproduzierende Komponente unserer Zellen) schädigen und so die Bildung neuer neuronaler Verbindungen in unserem Gehirn hemmen.

Diese Kombination von Effekten kann in der Summe unglaublich schädliche und geradezu traumatisierende Auswirkungen auf unsere kognitiven und emotionalen Funktionen haben. Deshalb ist die Bewältigung dieses chemischen Traumas und die Umschulung des limbischen Systems der Schlüssel zur Genesung von Schimmelpilzerkrankungen.

Retraining des limbisches System: Der Schlüssel zur Genesung von einer Schimmelpilzerkrankung?
Die Heilung von einer Schimmelpilzerkrankung hat viele Facetten (Reinigung der betroffenen Räume, Vermeidung einer Re-Kontamination, Ausleitung der Mykotoxine, Unterstützung der Entgiftung, Entzündungshemmung, Ernährungsumstellung, etc.). Jede Komponente der Heilung ist von entscheidender Bedeutung, aber ein „Puzzleteil“, das in Schimmelpilzbehandlungsprotokollen oft fehlt, ist die Wiederherstellung des limbischen Systems.

Eine Schimmelbelastung kann ein chemisches Trauma im limbischen System auslösen, das dieses empfindliche Netzwerk aus dem Gleichgewicht bringt und dazu führt, dass wir in eine Art „Kampf- oder Fluchtmodus“ geraten. Deshalb ist es wichtig, das limbische System neu zu verdrahten, um es in einen ausgeglicheneren, ruhigeren Zustand zu versetzen. Einige wirkungsvolle Methoden, mit denen das limbisches System umgeschult und wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann, sind u.a.:

  • Atemarbeit
  • INPP®-Methode – Integration frühkindlich persistierender Reflexe
  • Safe and Sound Protocol
  • Emotionale Freedom Technique – „Klopfen“
  • Brain Tap
  • Gupta Programm oder DNRS
  • Generelle Nervensystemarbeit (z.B. systemisch durch Aufstellungen, energetisch durch KARMA-Therapie und Heilungsarbeit)
  • Traumatherapie
  • Cranio-Sacral-Therapie
  • Feldenkreis
  • Frequenzspezifische Mikrostromtherapie
  • Integrative manuelle Physiotherapie
  • Hören von binauralen Beats
  • Neurofeedback

Aber auch durch das Entstören und Energetisieren von Räumen in denen man sich viel aufhält. Sind die Räume nicht entstört, können wir die Energie, die wir zur Heilung so dringend für uns benötigen nicht nutzen, da wir ständig dabei sind, die uns umgebenden Räume mit Energie zu tanken bzw. Strahlungen, die durch Störungen verursacht werden auszugleichen. So kann das limbische System nicht wirklich zur Ruhe kommen.

Um wirklich von einer Schimmelpilzerkrankung zu heilen, muss die Dysfunktion des limbischen Systems genauso sorgfältig behandelt werden wie die körperlichen Symptome, die der Schimmel verursacht.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie unglaublich eine Schimmelpilzerkrankung sein kann. Und ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass es mit dem richtigen Ansatz möglich ist, eine Schimmelpilzerkrankung zu heilen und gestärkt daraus hervorzugehen.

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Referenzen:
https://sanitred.com/symptoms-of-toxic-black-mold-exposure/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK234808/
https://qbi.uq.edu.au/brain/brain-anatomy/limbic-system#:~:text=The%20limbic%20system%20is%20the,and%20fight%20or%20flight%20responses.
https://www.cpsc.gov/s3fs-public/CPSCStatementmoldmycotoxinhealtheffectsJuly2015.pdf
https://www.psychologytoday.com/us/blog/holistic-psychiatry/201708/mold-toxicity-common-cause-psychiatric-symptoms
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7231651/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7231651/