Warum „One-size-fits-all“-Therapie bei PANS/PANDAS nicht funktioniert

 

In der Medizin – und besonders bei komplexen Erkrankungen wie PANS (Pediatric Acute-onset Neuropsychiatric Syndrome) und PANDAS (Pediatric Autoimmune Neuropsychiatric Disorders Associated with Streptococcal Infections) – stößt man immer wieder auf den Wunsch nach einer schnellen, universellen Lösung. Doch gerade hier gilt: Eine „One-size-fits-all“-Therapie gibt es nicht.

Warum nicht?
Die Ursachen und Auslöser von PANS/PANDAS sind vielschichtig:

  • Infektionen (z. B. Streptokokken, Mykoplasmen, Borrelien)
  • Umweltfaktoren wie Schimmel (Mold) oder andere Toxine
  • Immunologische Fehlregulationen
  • Genetische und epigenetische Besonderheiten, darunter Methylierungsprobleme (z. B. durch MTHFR-Varianten)

Ein Kind oder Jugendlicher mit einer starken Belastung durch Schimmelpilzgifte benötigt einen anderen Ansatz als jemand, dessen Symptomschub klar nach einer Streptokokkeninfektion begann. Wenn zusätzlich Methylierungsprobleme vorliegen, verändert sich auch der Umgang mit Entgiftung, Nährstoffversorgung und Immunstabilisierung.

Das Problem mit Standardtherapien

Oft wird versucht, mit einem fixen Behandlungsprotokoll schnelle Besserung zu erreichen. Doch:

  • Antibiotika allein helfen nicht, wenn das eigentliche Problem eine toxische Schimmelbelastung ist.
  • Psychopharmaka können Symptome abmildern, greifen aber nicht die Ursachen an.
  • Nahrungsergänzungen wirken nur, wenn sie individuell an genetische und biochemische Besonderheiten angepasst sind.

Individuelle Therapieansätze sind notwendig

Eine nachhaltige Behandlung bedeutet, die Bausteine der Erkrankung individuell zu identifizieren und gezielt anzugehen:

  1. Infektionen erkennen und behandeln (bakteriell, viral, parasitär).
  2. Umweltgifte und Schimmelpilzbelastungen reduzieren.
  3. Immunsystem regulieren, statt es nur zu unterdrücken.
  4. Genetische Besonderheiten (z. B. Methylierung) berücksichtigen und Mikronährstoffe gezielt einsetzen.
  5. Ganzheitliche Begleitung mit Ernährung, Schlaf, Stress- und Traumatherapie.

Fazit
Bei PANS/PANDAS – wie auch bei vielen anderen komplexen Erkrankungen – ist eine standardisierte Einheitslösung nicht nur ineffektiv, sondern kann sogar kontraproduktiv sein. Jedes Kind ist einzigartig, und nur ein individueller, ganzheitlicher Therapieansatz berücksichtigt die tatsächlichen Ursachen und eröffnet die Chance auf nachhaltige Besserung.