Wie kommt der Schimmel bzw. die Mykotoxine in mein Körper?

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Umwelt
Der Hauptweg ist die Belastung durch die Umwelt. Das kann sein, wenn man in einem schimmeligen Haus wohnt, in einem schimmeligen Gebäude arbeitet oder sogar eine schimmelige Schule besucht.

Warum sind Gebäude heutzutage so schimmelig? Nun, zum Teil, weil die Bauvorschriften in den 1970er Jahren geändert wurden.
Damals wurden Anstrengungen unternommen, um Gebäude energieeffizienter zu machen. Um dies zu erreichen, wurden die Gebäude luftdichter gebaut.
Diese Änderungen trugen wesentlich zur Senkung des Energieverbrauchs und der Energiekosten bei. Da jedoch alle Ritzen und Spalten abgedichtet wurden, wurden auch Kondenswasser und Feuchtigkeit in den Wänden und im Haus eingeschlossen.
Dadurch erhöhte sich die Neigung zur Schimmelbildung.

Andere mögliche Faktoren oder Quellen der Schimmelbelastung sind:

  • Wohnen in einer feuchten Gegend (an der Küste, im Süden… überall ausser in der Wüste)
  • Undichte Rohre (selbst sehr langsame Lecks von einem Tropfen pro Minute oder so)
  • Klimaanlagen (insbesondere Fensterklimageräte und Verdunstungskühlungen, auch „Sumpfkühler“ genannt)
  • Luftbefeuchter, die an Öfen angeschlossen sind
  • Wassereinwirkung in einem Auto (heruntergelassene Fenster)
  • Kaffemaschinen
  • Wasserfilter, die länger nicht gebraucht werden

Lebensmittel
Schimmelpilzvergiftungen durch Lebensmittel sind nicht so häufig, vor allem nicht in den westlichen Ländern.
Vor ein paar hundert Jahren waren Schimmelpilzvergiftungen durch Lebensmittel noch häufiger.
In den 1500er und 1600er Jahren wurde ein Pilz namens Mutterkorn in Roggen gefunden. Wenn Menschen den kontaminierten Roggen assen, traten bei ihnen Gehirnsymptome wie Halluzinationen, Krämpfe und irrationales Verhalten auf.
Einige Menschen wurden sogar beschuldigt, Hexen zu sein – einfach aufgrund der Auswirkungen der Schimmelpilzvergiftung.

Unsere Lebensmittel werden heute gründlich auf Schimmelpilze untersucht. Es ist jedoch möglich, dass gelegentlich etwas durch die Tests hindurchgeht. Wenn Sie wirklich schimmelpilzempfindlich sind, könnten Sie ausserdem auf bestimmte Lebensmittel reagieren, die Spuren von Schimmel enthalten.

Einige der Lebensmittel, auf die Sie achten sollten und die häufig kontaminiert sind, sind:

  • Erdnüsse
  • Kaffee
  • Körner
  • Nüsse
  • Bier und Wein
  • Hartkäse
  • Tomatensaucen (praktisch alle enthalten geringe Spuren von Schimmel)

Denken Sie daran, dass Sie bei Reisen in weniger entwickelte Länder sehr viel vorsichtiger sein müssen. Die dortigen Mykotoxin-Tests für Lebensmittel sind nicht so genau und konsequent.

Schwangerschaft
Man hat in dem letzen 20 Jahren einen starken Anstieg der Schimmelbelastung bei Kindern festgestellt.
Neben den oben erwähnten Gründen kann das Kind aber bereits mit einer Schimmelbelastung zur Welt kommen. Über die Plazenta der Mutter werden die Toxine übertragen und gelangen in den Blutkreislauf des Kindes. Dies kann je nach Belastungsgrad der Mutter auch zu Fehlbildungen und Fehlgeburten führen. Auch eine Weitergabe über die Muttermilch ist nicht ausgeschlossen.

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Referenzen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6422403/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8002913/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8355698/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7182542/
https://www.nal.usda.gov/research-tools/food-safety-research-projects/mycotoxin-exposure-pregnancy-and-birth-outcomes#:~:text=All%20three%20mycotoxins%20have%20been,with%20regard%20to%20pregnancy%20outcomes