INPP®-Methode
Was sind frühkindliche Reflexe?
Frühkindliche Reflexe sind unwillkürlich und automatisch ablaufende Antworten auf sensorische Reize (vestibulär und taktil), Sie entstehen vorgeburtlich auf Stammhirn- und Mittelhirnebene, sind grobe, aber sichere Automatismen, die ab der 8. SSW Lage- und Tonusveränderungen und Überlebensmechanismen garantieren, unter der Geburt wirken und dem Neugeborenen bei der Nahrungssuche und –aufnahme und Bewegungsmustern gegen die Schwerkraft helfen.
Frühkindliche Reflexe gelten im Neugeborenenscreening als Reife- und Vitalzeichen. Persistieren sie über ihre biologische Waltezeit hinaus, werden sie zu Barrieren bei der weiteren motorischen und sensorischen Entwicklung.
Wie zeigen sich persistierende frühkindliche Reflexe im erwachsenen Alter?
Bei einer neuromotorischen Unreife muss das Gehirn die intern ablaufenden primitiven Automatismen ständig und dauerhaft ausgleichen.
Damit der Betroffene leistungsfähig bleibt, beginnt das Nervensystem zu kompensieren und neue Verknüpfungen zu bilden, damit dieser Ausgleich gelingt. Dies erfordert zusätzliche Energie und gelingt nur unter ständiger Ausschüttung von Stresshormonen, was auf Dauer die Nebennieren «erschöpfen» und hormonelle Probleme zur Folge haben kann.
Da erwachsene Menschen an ihre spezifischen und individuellen Kompensationsstrategien «gewöhnt» sind, bemerken sie das zugrundeliegende Problem möglicherweise nicht oder gehen davon aus, dass manche Dinge bei ihnen einfach «so sind» (ich hatte schon immer Probleme mit Lesen oder konnte nie einen Ball fangen, etc.).
Nicht ausreichend gehemmte frühkindliche Reflexe zeigen sich vielleicht erst bei grösseren Einschnitten und Belastungen wie Erschöpfung, Stress, Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre etc. Dinge, die vorher selbstverständlich waren, können plötzlich nur noch unter grossem Kraftaufwand oder gar nicht mehr ausgeführt werden.
Betroffene verlieren plötzlich viel schneller das Gleichgewicht, können Rechts und Links nicht mehr sicher unterscheiden, es zeigen sich Wortfindungsstörungen oder Ängste.
Persistierender Symmetrisch Tonischer Nackenreflex (STNR) Menschen mit persistierendem STNR wickeln die Beine um die Stuhlbeine* oder strecken sie von sich und lehnen nach hinten.
Persistierender Asymmetrischer Tonischer Nackenreflex (ATNR) Menschen mit persistierendem ATNR neigen den Kopf auf eine Seite und strecken das Bein auf der «dominanten» Seite aus wenn sie länger am Tisch sitzen.
Mögliche Auswirkungen persistierender frühkindlicher Reflexe
- Probleme beim Umgang mit Stresssituationen. Das Nervensystem hat Mühe sich nach selbst kleinen Stresssituationen wieder herunterzuregulieren. Diese Menschen bleiben oft stunden- oder tagelang «gestresst» oder unter «Strom»
- Adrenalindominanz
- Überforderung bei Multitasking
- Chronische Erschöpfung, Burn-Out, erhöhtes Schlafbedürfnis
- Hyperaktivität
- Konzentrationsstörungen
- Schwaches Immunsystem, ständig krank
- Chronische Infektionen
- Ungeschickt sein -> man lässt oft Sachen fallen/schlägt sich irgendein Körperteil ständig an/stolpert/kann keinen Ball fangen/kann nicht oder erschwertes Fahrradfahren
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Vergesslichkeit
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Schwindel
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Gleichgewichtsprobleme (hyper- oder hypovestibulär)
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Schwacher Orientierungssinn
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Seh- und Hörverarbeitungsstörungen
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Meiden von grossen Menschenmengen/Berührung
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Schwierigkeiten Rechts und Links zu unterscheiden/zu lesen/die Uhr zu lesen
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Koordinationsprobleme
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Probleme Bewegungen spiegelverkehrt zu kopieren
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Probleme beim Einhalten von Reihenfolgen
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Probleme beim Lernen/Auswendiglerne
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Wortfindungsstörungen/Probleme beim Sprechen und Lesen bis hin zur Legasthenie/Probleme beim Rechnen
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Schwierigkeiten mit der Temperaturregulierung
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Gestörtes sexuelles Empfinden -> Überempfindlichkeit oder Taubheit der Genitalien/Berührungsempfindlichkeit
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Gestörtes sexuelles Verhalten
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Bindungsprobleme/gestörtes Bindungsverhalten
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Muskuläre Probleme
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Depressionen
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Ängste/Panik
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Überforderung -> man versucht sich oft unbewusst vor Situationen zu schützen die «Stress» bedeuten.
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Sozialer Rückzug
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Prüfungsangst
THERAPIE
WAS ERWARTET SIE?
Die Übungen verbessern Gleichgewicht, Haltung, Koordination und die Kontrolle der Augenmotorik und können so die Entwicklung des Kindes und/oder die Symptomatik des Erwachsenen verbessern.