Parasiten

 

Haben Sie Parasiten in Ihrem Darm? Mit ziemlicher Sicherheit ja.
Ist es notwendig diese komplett zu beseitigen? Nein.

Parasiten und auch Hefen im Darm sind weder gut noch schlecht. Es gibt Forschungen über bestimmte Parasiten, die für uns von Nutzen sein können und uns vor bestimmten Krankheiten schützen können. Genau so die Hefen wie z.B. Candida. Solange sich diese in einer normalen Menge im Darm befinden, sind sie für uns von Nutzen.
Aber wenn ein gestörtes Darmmilieu vorhanden ist wie dies z.B. bei SIBO, Leaky Gut der Fall ist, werden wir viel anfälliger für eine Infektion mit der „schlechten“ Art von Parasiten bzw. die Hefen können pathogen werden und es kommt zu einer Hefenüberwucherung.
Menschen mit Schimmelpilzerkrankungen haben oft eine Menge (und ich meine…eine Menge!) Parasiten, meist sind sie auch von einer Hefeüberwucherung betroffen. Das liegt daran, dass die Mykotoxine unser Immunsystem manipulieren und ausser Gefecht setzen und u.a. die Cell Danger Response im Körper mobilisieren. Der Körper ist dann so sehr mit dem Kampf gegen die Mykotoxine beschäftigt, dass er nicht mehr in der Lage ist, uns vor fremden Eindringlingen zu schützen und die Parasiten in Schach zu halten.

Was ist ein Parasit?
Ein Parasit ist ein Organismus, der von einem anderen Organismus lebt und sich von ihm ernährt.
Sie können von winzigen Organismen, die für das menschliche Auge unsichtbar sind, bis hin zu riesigen Würmern reichen, die mehrere Meter lang sind.
Hier einige Beispiele für Parasiten: Amöben wie die Dientamoeba fragilis oder Entamoeba histolytica andere Protozoen wie Blastocystis hominis und Cryptosporidium spp. oder Gardien, Spulwürmer, Bandwürmer, Madenwürmer, Peitschenwürmer, Hakenwürmer und mehr. Da es Parasiten in so vielen verschiedenen Formen und Größen gibt, können sie ein sehr breites Spektrum an Problemen verursachen.
Parasiten, die als eindeutige Krankheitserreger gelten sollten behandelt werden. Dazu gehören u.a. Entamoeba histolytica, Giardia, Cryptosporidium, Würmer.
Bei Parasiten, die als opportunistisch gelten kann eine Behandlung je nach Symptomen, Vorgeschichte, etc. geschehen. Dazu gehören u.a. Dientamoeba fragilis, Endolimax nana, Blastocystis hominis.

Woher kommen Sie?

  • Verunreinigtes Wasser in Entwicklungsländern (oft die Ursache der berüchtigten Reisedurchfall, kann aber auch zu chronischeren Infektionen führen)
  • Unzureichend gegartes Fleisch (insbesondere Schweinefleisch)
  • Sushis
  • Verunreinigtes und ungewaschenes Obst und Gemüse (denken Sie an die Salatbar)
  • Seen, Teiche oder Bäche.
  • In Australien kann Blastocystis Hominis in Tankwasser (Wasser vom Dach welches in Tanks gesammelt wird) gefunden werden. Das liegt daran, dass Opossums es übertragen können. Sie kacken auf’s Dach und schon ist Blasto im Wasser
  • Tiere (Lassen Sie sich von Ihrem Hund das Gesicht lecken? Katzen können Toxoplasmose übertragen. deshalb wird empfohlen, die Katzenstreu während der Schwangerschaft nicht zu wechseln)

Anzeichen für einen möglichen Parasitenbefall
Eines der deutlichsten Anzeichen für Parasiten sind Schlafstörungen.

  • Probleme einzuschlafen, durchzuschlafen, unruhiger Schlaf,
  • Zähneknirschen nachts
  • Restless Leg nachts
  • Hungerattacken nachts
  • Erschöpftes aufwachen.

All diese Symptome treten auf, weil die Parasiten nachts am aktivsten sind.

Andere häufige Anzeichen und Symptome:

  • Magen-Darm-Probleme: Verstopfung und Blähungen sind besonders häufig, aber auch Durchfall und andere IBS-Symptome
  • Hautprobleme wie Hautausschlag, Nesselsucht, Rosazea oder Ekzeme
  • Arthritisähnliche Beschwerden und Schmerzen. Schmerzen im unteren Rückenbereich sind häufig.
  • Ständiges Müdigkeitsgefühl
  • Angstzustände
  • Ständiger Hunger oder das Gefühl, nach den Mahlzeiten nicht satt zu sein
  • Eisenmangel
  • Lebensmittelvergiftung in der Vergangenheit und „Ihre Verdauung ist seitdem nicht mehr dieselbe“ (dies ist auch eine der Hauptursachen für SIBO).
  • Anhaltende grippeähnliche Symptome
  • Schwierigkeiten bei der Gewichtszunahme oder -abnahme
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Allergieähnliche Reaktionen, einschließlich Heuschnupfen
  • Blutzuckerprobleme, die sich nicht zu bessern scheinen, egal was man tut
  • Juckreiz am After ist häufiges Anzeichen für Parasiten, besonders abends/nachts

Was verursacht diese Symptome?
Wie Sie sehen können, gehen die Symptome weit über den Magen-Darm-Trakt hinaus.
Viele dieser Symptome werden durch die Toxine verursacht, die Parasiten in den Blutkreislauf abgeben, darunter auch Ammoniak.
Parasiten stellen auch eine große Belastung für das Immunsystem dar und sind besonders giftig für die Leber. Dies kann Sie anfälliger für Viren und andere Infektionen machen, kann aber auch Autoimmunreaktionen, Nahrungsmittelempfindlichkeiten und unerklärliche Müdigkeit auslösen.

Blastocystis hominis
Ich möchte den Blastocystis hominis (oft als „Blasto“ bezeichnet) an dieser Stelle noch kurz separat erwähnen, da viele davon betroffen sind.
Blastocystis hominis ist ein Protozoenparasit, der bei Menschen eine Reihe unterschiedlicher Symptome hervorrufen kann, darunter Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Müdigkeit und Hautausschläge. Es gibt aber auch einige Menschen, die eine Blastocystis-Infektion haben und keine Symptome zeigen.
Unter Ärzten und Naturheilärzten gibt es viele Diskussionen darüber, ob er tatsächlich Probleme verursacht und ob diese behandelt werden sollten. Meiner Meinung nach hängt es vom Gleichgewicht des Microbioms im Darm ab und davon ob man Symptome bekommt oder nicht. Das gilt übrigens für die meisten Parasiten.
Wenn Sie einen gesunden Darm voller guter Bakterien haben, keine Hefenüberwucherung haben, kein SIBO und auch keine Mykotoxine, sind die Chancen gut, dass Blasto (und andere Parasiten) kein Problem darstellen. Die Realität sieht jedoch so aus, dass die meisten von uns heutzutage keinen sehr gesunden Darm haben (selbst wenn Sie keine offensichtlichen Darmsymptome haben).
Die Schulmedizin behandelt den Blasto oft mit mehreren Runden Antibiotika, die den Darm und meistens auch Sie als Person in einem schlechteren Zustand als zuvor zurücklassen. Selbst wenn Blasto theoretisch verschwunden ist (was nicht immer der Fall ist), sind nun Hefeüberwucherung und andere Sachen ein Thema.
Sollte man Blasto also behandeln? Wahrscheinlich ja, allerdings würde ich persönlich die Antibiotikabehandlung vermeiden und einen eher ganzheitlichen Ansatz wählen, der auch die anderen Darmproblematiken miteinbeziehen.

Das Problem mit der Diagnose und Tests
Tests auf Parasiten sind extrem fehlerhaft und führen oft zu falsch-negativen Ergebnissen (d. h. Sie haben Parasiten, aber der Test zeigt sie nicht an). Das Problem ist, dass Parasiten nicht unbedingt bei jedem Stuhlgang nachgewiesen werden können.
Und selbst wenn Sie einen Parasiten finden, muss dieser, wie oben beschrieben, nicht unbedingt die Ursache für Ihre Symptome sein oder eine Behandlung erfordern.
Wie bereits oben erwähnt, kommt es letzten Endes darauf an, Ihren Darm, mit einem sanften, ganzheitlichen Ansatz zu optimieren, der alles in Ihrem Darm anspricht, einschließlich Parasiten.

Wie werde ich Parasiten ganzheitlich los
Beginnen wir mit der Ernährung. Zunächst einmal sollten Sie Getreide und Zucker so weit wie möglich meiden, da dies die bevorzugten Nahrungsmittel von Parasiten sind.
Was die Lebensmittel betrifft, die bei der Beseitigung von Parasiten helfen können, so sind dies meine besten Empfehlungen (ist aber auch immer eine Frage der Verträglichkeit):

  • Kürbiskerne: Streben Sie eine ¼ Tasse pro Tag an (Vorsicht bei Problemen mit Oxalat und Salicylat)
  • Knoblauch: Wenn Sie ihn vertragen (bitte beachten Sie, dass viele Menschen mit Darmproblemen Knoblauch nicht gut vertragen, vor allem weil er einen hohen Anteil an FODMAPs hat oder auf Grund von Problemen mit Sulfur)
  • Papayasamen: Viele Menschen wissen nicht, dass Papayasamen sehr wirksam gegen Parasiten sind, sogar gegen Blasto. Ziel ist 1 Teelöffel täglich. Man muss sie gut kauen, sie schmecken ein bisschen wie schwarzer Pfeffer (Vorsicht bei Problemen mit Oxalat und Salicylat)
  • Alles, was bunt ist (reich an Polyphenolen): Dies wird dazu beitragen, die allgemeine Gesundheit Ihres Darms zu verbessern (Vorsicht bei Problemen mit Oxalat und Salicylat)
  • Kokosöl (Vorsicht bei Problemen mit Salicylat)

Ich möchte jedoch klarstellen, dass Sie Parasiten nicht allein mit Lebensmitteln beseitigen können.

Weiter geht es mit den Antiparasitären Kräutern und Nahrungsergänzungsmitteln. Es gibt viele antiparasitäre Mittel auf dem Markt:

  • ätherische Öle wie Oregano-Öl, Thymian- und Rosmarin-Öl
  • Grape Fruit Seed Extract
  • Berberin HCL
  • Pau d’Arco (Lapacho-Baumrinde)
  • Black Walnut (Schwarze Walnuss) und Wormwood (Wermut) Komplexe
  • Clove (Gewürznelke)
  • Neem (indischer Flieder)
  • Kurzkettige Fettsäuren wie Caprylic Acid (Caprylsäure) und Undecylenic Acid (Undecylensäure)
  • Betain HCL (Salzsäure)
  • Nano Partikel Silver
  • Fulvin- und Huminsäuren

Meiner Erfahrung nach ist allerdings eines der besten Mitteln gegen Parasiten: Mimosa Pudica Seed Extract. Mimosa Pudica ist ein absolutes Wundermittel, wenn es um Darmgesundheit und die Beseitigung von Parasiten geht. Sie wirkt auf eine völlig andere Weise als andere antiparasitäre Kräuter. Sie bildet im Magen-Darm-Trakt eine geleeartige Substanz, die sehr klebrig ist und im Darm wie ein Schrubber wirkt.
Was aber noch besser ist, ist die Tatsache, dass es die Parasiten zu ersticken oder zu umhüllen“ scheint und so hilft, sie aus dem Körper zu bekommen. Es gibt viele Menschen, die von langen Würmern berichten, die nach der Einnahme von Mimosa Pudica aus ihrem Darm herauskommen.
Ich muss zugeben, dass ich anfangs nicht so überzeugt war, bis ich nach einer Woche der Einnahme seltsame Dinge aus dem Darm meiner Tochter kommen sah und ihre Infektion mit der Dientamoeba fragilis innerhalb kurzer Zeit gut war.
Um es kurz zu machen: Ich kann nur empfehlen, Mimosa Pudica Seed Extract auszuprobieren, allerdings auch da ist Vorsicht geboten. Wenn Sie unter starken „Die-off“-Symptomen leiden oder sehr empfindlich sind und auch mit Unverträglichkeiten, Histamin und Entzündungen oder Mykotoxinen zu kämpfen haben, dann sollten Sie nicht mit Mimosa Pudica experimentieren, denn das kann zu stark für Sie sein am Anfang. Es ist immer eine Frage des Zeitpunktes und des allgemein Zustandes, wann ein Nahrungsergänzungsmittel angebracht ist oder nicht

Wichtig bei der Behandlung von Parasiten ist, dass Sie:

  1. Lange genug behandeln. Die meisten Menschen behandeln nicht lange genug, so dass sie nur an der Oberfläche kratzen, wenn es um Parasiten geht. Sie haben einen langen und komplizierten Lebenszyklus, und einige von ihnen können sich in Ihnen vermehren.
  2. Behandeln Sie die ganze Familie, auch die Tiere! Das Letzte, was Sie wollen, ist eine erneute Ansteckung durch ein Familienmitglied. Es braucht nur eine Person, die „vergisst“, sich nach dem Toilettengang die Hände zu waschen, um sich erneut anzustecken.

 

By the way….

  • Parasiten sind um den Vollmond herum aktiver. Das ist ein guter Zeitpunkt, um ein Antiparasitikum einzunehmen und das Beste daraus zu machen.
  • Und übrigens….viele der oben erwähnten Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel sind auch von Vorteil bei einer Hefepilzüberwucherung oder generellem Pilzbefall.
  • Parasiten können, wie jegliche andere Eindringlinge die Histaminfreisetzung in den Mastzellen und den Basophilen triggern, wodurch es durch Parasiten auch zu allergieähnlichen Symptomen wie Ausschlägen, Nesselsucht, Kurzatmigkeit, Schwindel, Übelkeit oder zu Unverträglichkeiten, Schmerzen, etc. kommen kann.
  • Vermeiden Sie Eiseninfusionen wenn sie einen Verdacht auf Parasiten haben, denn damit füttern sie die Parasiten nur. Das Eisen wird Ihnen nicht oder nur kurzfristig zur Verfügung stehen oder sie fühlen sich danach schlechter als zuvor.

Fazit
Wenn Sie also schon zahllose Methoden ausprobiert haben, um Ihren Darm zu reparieren und Ihre Symptome zu lindern, und das Gefühl haben, sich im Kreis zu drehen, könnten Parasiten und Würmer oder auch Hefen das fehlende Puzzleteil sein. Leider ist es wie beim Thema Schimmel und Candida, dass auch den Würmer und Parasiten in vielen Kreisen viel zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Bevor man sich allerdings mit den Würmern, Parasiten und auch Hefen beschäftigt sollte man sich das Thema Mykotoxine näher ansehen. Solange diese im Körper sind, ist es schwierig Hefen, Würmer und Parasiten in den Griff zu bekommen.

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Referenzen:

https://parasitesandvectors.biomedcentral.com/articles/10.1186/1756-3305-1-40
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18854485/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8894352
https://link.springer.com/article/10.1007/s00436-005-0033-7
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9058362/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4861990/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3671398/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/?term=cryptosporidium
https://www.cdc.gov/parasites/about.html#:~:text=A%20parasite%20is%20an%20organism,protozoa%2C%20helminths%2C%20and%20ectoparasites.